New York lesen

Noch nie habe ich New York betreten. Doch schon oft trat die Stadt an mich heran – sie öffnete sich in einem Buch nach dem anderen, und bevor ich mich versah, hatte ich schon eine kleine Karte New Yorker Geschichten in meinem Kopf. Mit Lily Brett schlenderte ich durch Chinatown und machte Pausen im Central Park. Mit der New York Trilogie ging ich verloren im Straßenlabyrinth, und „Was ich liebte“ zeigte mir Einblicke in die Kunstszene und entfachte viele meiner Gefühle. Auch Ausflüge habe ich schon gemacht – war in Montauk und lies mir weitere Geschichten erzählen.

So oft war ich schon in New York, ich weiß kaum, wie ich es zählen kann. Darf ich Seiten zählen, Bücher, Schriftsteller, Essays? Paul Auster und Lili Brett luden mich in ihr New York ein. Auch Max Frisch und Siri Hustvedt öffneten mir ihre Türen, und jeder erzählte mir individuelle Geschichten in der großen, anonymen Stadt. Jedes Buch beschreibt eigene Wege, Plätze, Kreuzungen.

Von wegen: ich war noch niemals in New York. Ein bisschen war ich es schon. Habe mich auf jeden Fall darauf vorbereitet.

Gegen Ende diesen Sommers werde ich wirklich nach New York gehen. Ich möchte mir (heimlich natürlich nur) den Nacken verrenken, wenn ich nach den Häuserspitzen schiele, möchte die New York Times im Central Park lesen, und so viele New Yorker-Meter laufen wie ich New Yorker-Seiten gelesen habe. Damit ich nicht verloren gehe und im Getümmel noch mehr sehen und entdecken kann, lass ich mich an die Hand nehmen: von Paul, Lili, Max und Siri. Denn New York war schon immer halb Mythos, halb Realität.

New York war schon immer ein Pool vieler Geschichten, die entdeckt und gelesen und aufgespürt werden wollen.

Lest ihr euch mit nach New York?
New York-Bündel I             New York-Bündel II

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